Dresden
Kindheitsort und eine der entscheidenden Stationen in Richard Wagners Leben. Der Stiefvater Ludwig Geyer zog Ende 1814 mit der Familie von >Leipzig nach Dresden in die Moritzstraße. 1817 kam es im Hause Geyers zur ersten Begegnung des vierjährigen mit Carl Maria von Weber. Im Oktober 182l, nach dem Tod seines Stiefvaters, wurde der eine Zeitlang in Possendorf bei Pfarrer Wetzel untergebrachte Richard zu einem Bruder Geyers nach Eisleben gegeben. 1822 kehrte Richard zurück nach Dresden und besuchte die Kreuzschule; am 8.April 1827 wurde er in der Kreuzkirche konfirmiert. Bis dahin wurde er Richard Geyer genannt. Ende 1827 folgte Richard seiner Familie nach Leipzig und hieß nun wieder Wagner.
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Kreuzschule |
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Hoftheater zur Zeit Wagners |
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Revolution (1849) |
1837, während der ersten Ehekrise, kam er noch einmal von Königsberg nach Dresden, wo die Eltern Minnas wohnten, dann erst wieder am 12. April 1842, nach der Rückkehr aus Paris. Am 2. Februar 1843 wurde Wagner königl. sächsischer Hofkapellmeister. - Seine Dresdner Wohnungen: April 1842 Töpfergasse 6; im Sommer Umzug in die Waisenhausstr. 5; am 16. August 1843 Marienstraße 9; am 1. Oktober 1843 Ostra-Allee 6. Im September /Oktober 1844 in Loschwitz, Mai bis Juli 1846 in Groß-Graupa bei Pillnitz. Im April 1847 Umzug ins Palais Marcolini in der Dresdner Friedrichstadt.
Dresden wurde Uraufführungsort des Rienzi, des Fliegenden Holländers und des Tannhäuser. In den Dresdner Jahren lernte Wagner die wichtigsten Quellen aller seiner weiteren Werke kennen, und fast alle Lebenspläne gewannen Gestalt. Es entstanden Reformschriften für das Theater und Revolutions-Artikel für August Röckels »Volksblätter«.
Am 9. Mai i849 flüchtete Wagner bei Zusammenbruch des Dresdner Aufstands aus der Stadt, über Freiberg nach Chemnitz und schließlich über Weimar nach > Zürich. Nach seiner Amnestierung kam er von 1862 bis in die siebziger Jahre nur noch selten nach Dresden, etwa aus beruflichem Anlaß oder um Cosima die Stadt zu zeigen. Die Bindungen an Sachsen waren seit dem Tod der Mutter 1848 so gut wie erloschen. |